Hallo und herzlich Willkommen auf unserem Bau-Blog.
Wenn Du Dich gerade mit dem Thema „Eigenheim“, „Fertighaus“ oder „Neubau“ beschäftigst, könnte unser realer Erfahrungsbericht eine Bereicherung für Dich sein. Wir möchten hier ein ehrliches Feedback geben und Dich an unserer Meinungsbildung, die sich in ständigem Prozess befindet, teilhaben lassen.
Hol Dir gern einen Kaffee oder eine Tasse Tee und mach es Dir gemütlich. Aber stell den Weißwein und das Bier auch schon mal kalt – bei dem, was Du gleich lesen wirst, könntest Du Alkohol brauchen, um den Inhalt zu verkraften. Wer es positiv sehen möchte: Du kannst im Anschluss mit dem Wein natürlich auch darauf anstoßen, dass Du nicht in die gleichen Fettnäpfchen wie wir trittst und unsere Fehler vermeidest. Der folgende Erfahrungsbericht beschreibt unseren Hausbau sowie die Eindrücke daraus im Zeitraum von 2018 bis 2024.

Inhaltsverzeichnis
- Die Story beginnt 2018/2019
- Wo sind die Bauplätze?
- Macht ein Baugutachter Sinn? – JA!
- Dein Hausbau ist DEIN Traum!
- Innenausstattung: Alles retro oder was?
- Der erste Termin vor Ort
- Es geht los!
- Kleinigkeiten, die uns auffallen…
- Bauen mit Respekt?!
- Bauen mit Respekt?! – 2.0
- Das begehbare Garagendach
- Die Abnahme
- Der Umgangston in der schriftlichen Kommunikation
- Rückblickende Betrachtung
- Fazit
Die Story beginnt 2018/2019
Aber es ist keine Love-Story. Eher eine verzweifelte, da immer wieder schier aussichtslos erscheinende, Suche nach dem Glück in den eigenen vier Wänden.
Unsere Überlegungen hierzu:
1. Fertige Bestandsimmobilie ist denkbar. ABER: „Wenn man selbst baut, weiß man, was man hat.“ Ja, wir sind ziemlich blauäugig in dieses Projekt gestartet 😉
Heutzutage würden wir vermutlich mehr nach folgendem Motto vorgehen: “Ressourcen und Umwelt schonen, durch Überprüfung, ob sich nicht die Modernisierung einer Bestandsimmobilie lohnt.“
2. Auf einem geeigneten Grundstück können wir unser Traumhaus nach unseren Vorstellungen bauen. Ja, ja, immer noch blauäugig…
Bei deinem Hausbau reden noch diverse andere Parteien mit:
- das Bauamt / das Baurechtsamt
- der Generalunternehmer
- das Budget
- die Nachbarn
2018 studieren wir Immobilienmärkte. Wir besichtigen sehr viele Häuser. Die Wochenenden verbringen wir quasi im Musterhauszentrum Mannheim. Gefühlt jeden zweiten Berater/jede zweite Beraterin können wir mit Namen grüßen. Jeder hat DAS Konzept welches uns sicherlich überzeugt… mit Qualität, dem Preis, der Zuverlässigkeit und was den Fertighaus-Verkäufer:innen sonst noch so einfällt.
Erfahre hier mehr über die Vor- und Nachteile von Bestandsimmobilie und Neubau
Zunächst denken wir mit Danhaus einen kompetenten Partner gefunden zu haben. Die Energieeffizienz des Hauses hat uns überzeugt. Der zuvorkommende Berater gibt uns freundlich jede Info, die wir benötigten, und teilt uns auch mit, dass er Grundstücke für den Bau vorschlagen könnte. Doch so auskunftsfreudig er anfangs ist, umso ernüchternder ist das, was danach kommt. Nachdem wir den Vertrag unterschrieben haben, hören wir nichts mehr von ihm. Auch unsere Mails bleiben unbeantwortet. Was ist passiert? Der Vertrag beinhaltet, dass Danhaus bei der Grundstückssuche hilft. That’s it. Es kommt kein einziger Vorschlag von ihm. Einfach nichts mehr.
Zum Glück haben wir eine Klausel im Vertrag, die besagt, dass der Vertrag hinfällig ist, wenn kein Grundstück gefunden wird.
Rückblickend in 2024 betrachtet finden wir diese Entwicklung sehr schade, da uns die Grundkonstruktionen und das verwendete Material von Danhaus durch die gute Isolierung sehr nachhaltig erscheinen.

Wo sind die Bauplätze?
Tatsächlich ist der Immobilienmarkt hart umkämpft, Bauplätze sind rar gesät. Daran hat sich bis heute in Deutschland nichts geändert. Die Situation hat sich eher noch mehr zugespitzt.
Wir schöpfen alle Mittel aus, rufen selbst bei den Gemeinden an, um uns nach Bauplätzen zu erkundigen. „Sicher, in zwei Jahren wollen wir einen neuen Bauplatz beantragen“, hören wir da und auch: „Da wird sich so schnell nichts mehr tun.“ Aber in einer Gemeinde hat der kommunikative Herr vom Bauamt ein Grundstück parat, dessen Kontaktdaten er uns vermitteln darf. Schnell ist der Kontakt hergestellt und das großzügige Grundstück gekauft.

„Ich bin auf Sie nicht angewiesen!“
Wieder im Musterhauscenter beschließen wir zu Rensch Haus zu gehen. Der Aufbau der Wände und die Energieeffizienz gefällt uns. Wir planen – mal wieder – ein Haus mit dem Berater vor Ort, der in seiner sichtbar mehrjährigen Erfahrung ein wahnsinnig schnelles Zweifinger-System entwickelt hat, aber leider einen ultralangsamen PC hat. Oder ist es anders herum? Wir wissen es nicht, aber gefühlt nach Stunden (!) steht die erste Planung. Zu diesem Zeitpunkt ist uns noch nicht klar, dass es nicht bei dieser einen Planung bleiben wird. Wir verabschieden uns, er will uns ein Angebot zukommen lassen.
Tage vergehen. Wir haken nach. „Ja,ja, ich bin dabei.“, tönt es aus dem Telefon. Tage vergehen. Wir fragen uns langsam ernsthaft, ob er überhaupt ein Haus verkaufen will? Als wir ihn darauf ansprechen, meint er, er hätte nicht gedacht, dass wir schon so weit fortgeschritten seien in unserer Planung und er deshalb noch Zeit hätte. What?!? Wie kann man die Aussage: „Ich habe ein Grundstück. Ich habe die finanziellen Mittel. Ich möchte jetzt bauen und baldmöglichst einziehen.“… im Wesentlichen folgendermaßen auffassen: „Ich habe noch Zeit, denn die beiden sind noch in der Überlegungsphase.“ Als wir ihn damit konfrontieren gibt er uns inhaltlich zu verstehen, dass er auf uns als Kunden nicht angewiesen sei.

Die Rensch-Verwaltung sieht das etwas anders. Entschuldigungen werden vorgebracht und ein neuer, pfiffiger Berater im karierten Sakko steht uns zur Seite. Der Hausentwurf steht ebenfalls. Ein Vertrag wird unterschrieben.

Darauf sollte jeder bei einem Vertrag mit einem Generalunternehmen achten
Macht ein Baugutachter Sinn? – JA!
Es ist wichtig zu bedenken, dass Baufirmen in der Regel bereits zahlreiche Bauprojekte abgeschlossen haben. Dabei kann es auch zu Meinungsverschiedenheiten oder rechtlichen Auseinandersetzungen mit Bauherren gekommen sein. Um sich abzusichern, enthalten die Verträge solcher Unternehmen daher oft Klauseln und Formulierungen, die ihre eigenen Interessen schützen. Zu diesem Zeitpunkt glauben wir aber noch, dass die Firma Rensch „auf unserer Seite“ ist und uns wirklich helfen möchte, unser Traumhaus zu verwirklichen.
Allerdings überraschen uns während der Bauphase beispielsweise unerwartete „Änderungsprotokolle“ und Preiserhöhungen. Auch stellt sich heraus, dass das Thema Nachbesserungen im Vertrag sehr vage formuliert ist. Wir möchten den Blog nicht mit weiteren Beispielen sprengen. Im Nachgang möchten wir aber jeden ermutigen sich genauestens mit den Wortbedeutungen auseinander zu setzen.
Auch die Bauzeichnungen zu verstehen, kann durchaus knifflig sein. Dennoch ist es unverzichtbar, sich mit ihnen vertraut zu machen, um spätere Komplikationen und Missverständnisse zu vermeiden. Ein geschulter Blick auf die Pläne schützt vor Überraschungen und erleichtert die Kommunikation mit Architekten und Bauunternehmen. Schließlich fordert der Generalunternehmer auch eine Freigabe durch den Bauherren. Gerade bei diesen Punkten ist ein Baugutachter äußerst hilfreich.
Wenn Du auf der sicheren Seite sein möchtest, sollte ein Baugutachter von Anfang an Dein Projekt begleiten. Also auch schon den Vertrag beurteilen. Glaub uns: er ist sein Geld wert – zumindest falls er seinen Job gut macht. Wir haben viel zu spät unseren Baugutachter beauftragt.

„Ups… Sie habe ich ganz vergessen.“
Die Baupläne sind beim Baurechtsamt und dem Bauamt. Sie haben erst einmal ein paar Monate Zeit die Anträge zu bearbeiten, die direkten Nachbarn zu befragen und Kaffee zu trinken. Wir haben es gewagt nach 3 Monaten nachzufragen, ob alles passt und wie weit sie seien. Woraufhin wir spitz darauf hingewiesen werden nicht nachzufragen, denn sie würden ihre Arbeit schon machen. Okay. Eine Woche nachdem (!) die gesetzliche Frist des Baurechtsamtes zur Bearbeitung des Antrags bereits überschritten ist, rufen wir doch noch mal an, weil immerhin etliche am Bau beteiligte Firmen einen Zeitplan einzuhalten haben und bereits in den Startlöchern sind. Die Antwort der Sachbearbeiterin: „Ups. Sie habe ich ganz vergessen…“

Dein Hausbau ist DEIN Traum!
Nach dieser Vorstellung und ebenfalls nach allem, was wir mit diesem Hausbau erlebt haben, können wir eine Empfehlung herzlichst weitergeben:
Hake nach! Das gilt für alle Beteiligten! Lass Dich nicht abspeisen! Bestehe darauf informiert zu werden. Sei möglichst oft vor Ort!
Denn diese Leute erledigen einfach ihren Job: Sie kommen morgens und gehen nachmittags pünktlich wieder. Diese Menschen machen Urlaub – auch wenn eine Deiner Fristen mitten in deren Urlaub liegt. Dein Haus ist nur deren Job – Dein Haus ist nur Dein eigener Traum!
Innenausstattung: Alles retro oder was?
Wir haben eine Einladung bekommen: wir sollen ein paar Tage lang ins Herzstück der Firma Rensch nach Kalbach-Uttrichshausen kommen und dort die Innenausstattung planen. Der Berater vor Ort ist so freundlich uns in den Pausen zwischen seiner Zigarettenzufuhr herumzuführen. Anfangs glauben wir noch, dass wir hier eine echte Wahl haben. Schnell stellt sich heraus, dass die Auswahl für uns stark begrenzt ist. In vielen Fällen haben wir das Gefühl, dass die angebotenen Fenster, Bäder, Türklinken usw. Restposten-Modelle aus den 70ern sind. Zwar nehmen wir auch aktuelle Ausführungen wahr, aber die Kosten natürlich extra. Wir sind stark verwundert, da wir in der bisherigen Planung des Hauses die „gehobene“ Ausstattung gewählt haben. Am Ende kommen wir durch Kompromisse „nur“ auf einen zusätzlichen Betrag von etwa 83.000,- Euro (!) zum Preis im ursprünglichen Bau-Werkvertrag…
Hier kommen uns erste Zweifel, ob es nicht doch ein Fehler ist von einem Generalunternehmen „alles aus einer Hand“ zu beziehen.
Unser Tipp: Regle die Innenausstattung selbst!
Nach Möglichkeit regionale Firmen bevorzugen – das fördert die regionale Wirtschaft und wirkt sich positiv auf den Klimawandel aus, da Fahrstrecken kürzer ausfallen. Außerdem kann man aus verschiedenen Angeboten wählen und nach den eigenen Kriterien entscheiden.
Der erste Termin vor Ort
Ein erster Termin mit Bauleiter, Kellerbauer und Architektin vor Ort findet statt. Wir sind aufgeregt und voll Vorfreude wie kleine Kinder. Alle geben sich gelassen: „Wir haben das schon so oft gemacht…“ Die Architektin, die zufällig die Tochter des Kellerbauers ist, wird später noch oft vom Baurechtsamt gebeten werden nötige Formulare nachzureichen. Unser Haus plant sie nicht nur mit uns, sondern auch mit unseren künftigen Nachbarn, die bei ihr anrufen und unser Haus lieber anders gebaut haben wollen…

Der Kellerbauer wird nach diesem Termin nicht mehr für uns ansprechbar sein: entweder nicht da oder im Urlaub oder danach einfach nicht mehr zuständig. Den Bauleiter werden wir erst bei der Hausabnahme wieder sehen – er wird durch einen Kollegen ersetzt werden, der zufällig genau in der Zeit unserer Abnahme im Urlaub sein wird. Aber eines nach dem anderen…
Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch ahnungslos. Mit funkelnden Augen betrachten wir den leeren Bauplatz – so wie junge Eltern das erste Ultraschallbild ihres Babys bewundern. Wenn wir wüssten, was uns erwartet…
Es geht los!



Anfang März 2020 ist es soweit: die Bodenplatte wird gebaut. Der neue Ingenieur der Kellerbaufirma ist ein junger Kerl mit viel praktischer Erfahrung und diplomatischem Geschick. Er beantwortet unsere Fragen, ist vor Ort anzutreffen und regelt die Versäumnisse anderer. So wie Mitte März, als wir feststellen müssen, dass eine Trennwand im Keller falsch eingebaut wurde. Anscheinend wurde der Bauplan von der Kellerfirma falsch abgezeichnet. Lies den vorigen Satz bitte noch einmal und lass ihn wirken.

1. Warum muss man die Pläne immer wieder neu zeichnen? Wirklich jeder wollte mal ran und diesen Plan (neu) zeichnen: der Berater im Fertighauscenter, der Ausstattungsberater, der Architekt, der Planer der Firma Rensch, der Kellerbauer…
2. Es ist der Job dieser Person Pläne zu lesen und zu zeichnen. Sie hat das gelernt, vielleicht studiert und verdient jetzt ihre Brötchen damit. Und dann malt diese Person falsch ab?!? Und was ist eigentlich mit Qualitätssicherung? Vielleicht setzen wir die Qualitäts-Latte aber auch zu hoch…
Wir lernen unseren
Bauleiter 2.0 kennen
Der erste Bauleiter ist plötzlich nicht mehr zuständig für uns. Statt dessen bekommen wir einen neuen Herren, den wir zum ersten Mal auf dem Bau treffen: in T-Shirt, ¾-Hose, Turnschuhen, bunter verspiegelter Sonnenbrille und mit offenem Mund intensiv Kaugummi kauend. Er steht mit dem Ingenieur der Kellerbaufirma auf dem Dach der Garage und begrüßt uns sinngemäß: „Hallo. Ich habe gar keine Ahnung, was das hier ist, worauf ich gerade stehe.“ Diese Ahnungslosigkeit und seine saloppe Art, kommen bei uns wenig motiviert an. Sein Abgang wird bei uns den gleichen Eindruck hinterlassen, denn: bei der Hausübergabe wird er im Urlaub sein… Wie oft er auf unserer Baustelle nach den Rechten schaut, wissen wir nicht. Jedenfalls sehen wir ihn meistens nicht, wenn wir anwesend sind.
Kleinigkeiten, die uns auffallen…
Kleinigkeiten wie diese: Der Rohbau des Kellers und der Garage steht. Der Rohbau des Hauses steht. Der Estrich ist bereits in allen Räumen sowie der Garage gelegt. Weil das Garagendach nicht termingerecht abgedichtet wurde, die Entwässerungsrohre nicht angebracht, die Löcher für die Rohre nicht abgedeckt sind und es heftig regnet, läuft Wasser in den Innenraum hinein. Die komplette Garage ist voll Wasser.
Sinngemäße Aussage des Bauleiters: „Oh sorry. Der „Dachdecker“ für die Garage hatte noch keine Zeit das Garagendach abzudichten. Aber der Estrichleger und die Maler waren halt schon da.“





Eine weitere Kleinigkeit: Auch wurde eine Störung der Wärmepumpe, die zum Trocknen des Estrichs beitragen sollte durch uns festgestellt. Der Entstördienst des Herstellers der Wärmepumpe kommt, prüft das Gerät und es stellt sich heraus, dass keine Leistung (durch die Subunternehmer des GU) angeschlossen ist und daher für längere Zeit (bis zur Behebung der Störung durch die Elektriker des GU) kein Heizen des Estrichs im Wohnraum erfolgte. Der Estrich kann dadurch nicht planmäßig trocknen. Aber natürlich muss der straffe Zeitplan eingehalten werden. Als die Maler / Tapezierer kommen, halten Farbe (Risse und Ungleichmäßigkeiten) und Tapete (Blasen) nicht, weil es noch zu feucht in den Wohnräumen ist.

Bis in das Jahr 2024 bestehen immer wieder Probleme mit Schimmel in der Garage und den angrenzenden Wohnräumen:


Bauen mit Respekt?!
Apropos Maler: Die Firma Rensch hat eine Malerfirma für unser Haus beauftragt, die wiederum ein Subunternehmen beauftragt hat. Dieses Unternehmen streicht unsere Wände sehr ungleichmäßig und mit unterschiedlichen Weißtönen. Uns Laien fällt das sofort auf. Das hält die Maler aber nicht davon ab das durchzuziehen. Sauber wird ebenfalls nicht gearbeitet: neben der ungleichmäßig angebrachten Farbe finden wir auch Verschmutzungen an den Wänden. Mehrfach (!) müssen die Maler anrücken um nachzubessern. Tapetenrisse an der Decke werden stückweise ausgebessert, was wie Patchwork aussieht. Wir versuchen mehrfach mit dem Maler zu sprechen, damit er bei vorhandenen Rissen die komplette Bahn ersetzt. Immerhin ist das ein neues Haus. Er antwortet, er würde nur das machen, was sein Arbeitgeber ihm aufträgt. Und das seien nicht wir, sondern Rensch. Am Ende, weil wir nicht locker lassen, steht der Bauleiter teilweise neben den Malern um sie zu beaufsichtigen. So sind die entsprechenden Bahnen doch ausgetauscht, die Wände in einem einzigen Weißton gestrichen und als schöne Erinnerung können wir uns noch an deren hinterlassenem Müll erfreuen: unter anderem an einem riesigen Müllhaufen vor unserer Garage, der am Ende dafür sorgt, dass wir den Termin für die Pflasterarbeiten vor dem Haus um über einen Monat verschieben müssen.

Auch erwähnenswert: Nach den Nachbesserungsarbeiten (wir wohnen bereits in diesem Haus) gehen die Maler einfach und lassen Garagentor und Haustür unbeaufsichtigt offen stehen – obwohl wir nicht Zuhause sind. So stellen wir uns „bauen mit Respekt“ vor …

Bauen mit Respekt?! – 2.0
Im Bad des Obergeschoßes sitzen die Anschlüsse für das Waschbecken nicht an der richtigen Stelle. Bis es ausgebessert wird, dauert es ein ganze Weile. Doch eines Tages, wir sind bereits eingezogen, kommen die Monteure und reißen die Wand auf – es handelt sich um die Wand zwischen dem Badezimmer und unserem Schlafzimmer. Die Rohre werden neu verlegt. Die Fliesenleger gestalten die Wandseite im Bad wie neu. Und dann sehen wir uns an, was die Maler auf der Seite im Schlafzimmer geleistet haben. Sicher, nach allen Eskapaden hätten wir wissen müssen, was uns erwartet. Wieso sollte man auch die Schlafzimmereinrichtung mit Bett und Couch und den begehbaren Kleiderschrank vor dem Dreck und Staub schützen, der beim Schleifen der Oberfläche entsteht? Wir sind schockiert, als wir das Ausmaß sehen aber nicht mehr enttäuscht, als die Maler wieder abziehen ohne den Dreck und Staub beseitigt zu haben oder zumindest den Versuch dazu unternommen zu haben. Die Arbeit der Maler ist uns von Anfang an als mangelhaft aufgefallen. Auch der Bauleiter oder die Telefonate und Mails, die mit anderen, sich wichtig fühlenden Mitarbeitenden der Firma Rensch stattgefunden haben, hat nichts daran geändert.



Als i-Tüpfelchen entpumpt sich die gelieferte Waschbeckenarmatur: es ist das nicht funktionsfähige Ausstellungsstück aus der Bemusterung! Dieser Anblick hinterlässt nicht nur uns, sondern auch die Monteure in Ratlosigkeit. Und wieder eine Verzögerung, wegen der wir das Waschbecken nicht nutzen können.

Die Küche
Juhuuuu! Unsere Küche ist da. Obwohl diese Monteure (zusammen mit den Fliesenlegern) in unseren Augen mit Abstand zu den professionellsten zählen, die wir auf dieser Baustelle getroffen haben, würden wir im Nachgang anders agieren: wir würden eine regionale Firma mit dieser Aufgabe betrauen. Warum? -> Ein kleines Teil der Kücheneinrichtung entpuppt sich als defekt: Einer der Küchenmonteure muss deswegen ein weiteres Mal mehrere hundert Kilometer (!) fahren.

Das begehbare Garagendach
Ein echtes Kapitel für sich ist das begehbare Garagendach. Schon von Anfang an machen wir klar: Das Garagendach soll Teil des Gartens werden – die Hanglage macht es möglich. Die Architektin findet das völlig unproblematisch. Der Ausstattungsberater hingegen wirkt auf uns, als würde er „begehbares Garagendach“ zum ersten Mal hören. Deshalb schlägt er uns Sedumbepflanzung als Alternative vor. Seine Aussage: „Ihr Vorhaben ist auf keinen Fall umsetzbar.“

Wir schalten die Architektin ein, unzählige Telefonate zwischen den Verantwortlichen der Firma Rensch folgen, und schließlich stellt sich heraus: Es geht doch. Während der Bauphase gibt es dann den nächsten Patzer – diesmal in der nachträglich geänderten Planung. Eine fehlerhafte Aufkantung wird geplant und verbaut. Eine Einigung mit der Firma Rensch bezüglich der Korrektur ist nicht möglich. Für den Rückbau und die damit verbundenen Kosten fühlt sich der Generalunternehmer nicht zuständig. Und wir? Können abermals nur mit dem Kopf schütteln.



Wie man auf den Bildern sehen kann, ist es doch möglich eine einheitliche und begehbare Fläche zu schaffen.
Die Abnahme
Jeder Hausbau findet, wenn vielleicht nicht gleich sein Ende, so zumindest seine Abnahme. Bereits im Vorfeld entsteht bei uns der Eindruck von Chaos. Bis zuletzt bangen wir, ob der Termin wie geplant eingehalten werden kann. Auf der einen Seite stehen noch unerledigte Arbeiten am Haus an, während auf der anderen Seite unsere Mietwohnung bereits gekündigt ist und der Nachmieter sprichwörtlich schon in den Startlöchern steht, um einzuziehen. Noch dazu ist unser Bauleiter in der „heißen Phase“ im Urlaub. Sein Engagement zeichnet sich ohnehin schon durch legendäre Momente aus, wie etwa sein Spruch bei unserer ersten Begegnung: „Ich habe keine Ahnung, auf was ich hier gerade stehe.“ Die von uns wahrgenommene sporadische Präsenz auf der Baustelle unterstreicht dieses Bild, was für uns zu massiven Nachteilen führt, die unserer Meinung nach noch in 2024 Probleme verursachen (wie der Regen in der Garage oder der Ausfall der Wärmepumpe während der Trocknungsphase des Estrichs).

Die Abnahme übernimmt dafür ein Ersatzbauleiter. Und siehe da: das Gespräch verläuft professionell und kompetent. Mängel werden anerkannt – teilweise sogar von ihm selbst aufgedeckt. Doch dieser Lichtblick kann den ersten Eindruck nicht retten. Das Gebäude gleicht einem Schlachtfeld: Überall Baureste und Müll, im Garten stapeln sich Abfälle. Wer die Baustelle so verlässt, gibt neue Maßstäbe für „schlüsselfertig“ vor. Auch in Sachen Dokumentation enttäuscht der Generalunternehmer. Wichtige vorgeschriebene Protokolle wie zum Blower-Door-Test oder dem hydraulischen Abgleich fehlen und werden erst auf wiederholte Nachfrage wesentlich später geliefert. Unser hinzugezogener Sachverständiger zeigt sich wenig überrascht. Das Drama setzt sich fort. Teilweise fehlen Türen in Bad und Schlafzimmer – ausgerechnet in den Zimmern, die wichtig für die Privatsphäre sind. Es wird noch Wochen dauern, bis dieses Defizit behoben ist. Wochen, in denen immer wieder Monteure anwesend sind, die Teile der Liste der Nachbesserungen abarbeiten. Allen voran die Maler und Tapezierer des Subunternehmens, die bereits in der Bauphase durch Patchwork-Flickarbeit und Farbenblindheit hervorgestochen sind. An den Treppen sieht man Klebe- und Verbindungsstellen, an der Fassade befinden sich Spritzer von Fliesenkleber… wir sind davon ausgegangen einen Neubau zu bekommen – kein Haus im Shaby-chic-Look. Die Liste der Mängel ist für uns lang. Der Höhepunkt: Die PV-Anlage kann erst mit erheblicher Verspätung in Betrieb genommen werden, da Wechselrichter und Batteriespeicher fehlen – ein Problem, das nach Aussage des Subunternehmers, durch die späte Bestellung seitens der Firma Rensch hausgemacht ist.
Zusammengefasst: Der Bauleiter mag Urlaub haben, die Liste der Unzulänglichkeiten tut das nicht, mit sage und schreibe 34 Punkten zur Nachbesserung!
Nötige Nachbesserungen bei einem großen Projekt sind an sich nichts ungewöhnliches und sollten auch kein Problem darstellen. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht – besser gesagt: wie der Generalunternehmer damit umgeht. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Der Umgangston in der schriftlichen Kommunikation
Seit Beginn der Bauphase erhalten wir fordernde Nachrichten mit direkter Androhung von Mehrkosten durch Zeitverzug. Für uns ist das unverständlich, da wir uns während der ganzen Bauperiode nichts zu schulden haben kommen lassen, was solch einen für uns unhöflichen Ton rechtfertigen würde.
Auf der anderen Seite werden wir bei unseren Anliegen oft an interne oder sogar externe Sachbearbeiter weitergeleitet – es erscheint der Eindruck, als würde sich niemand verantwortlich fühlen. Oft müssen wir mehrfach nachhaken, stellenweise sogar direkt mit dem Hersteller in Kontakt treten, um eine Antwort zu erhalten.
Als es um die Nachbesserungen geht, versuchen wir zunächst durch verschiedene Telefonate, Emails und Briefe die Firma Rensch im Guten dazu zu bewegen die verbliebenen Mängel zeitnah zu beseitigen. Anfänglich werden durch die Monteure einige der Mängel behoben. Nach kurzer Zeit stagniert dieser Prozess jedoch. Unter anderem werden wir wochenlang (!) durch den technischen Vorstand der Firma Rensch sowie anderen Mitarbeitenden hingehalten, ohne dass es nennenswerten Fortschritt gibt. Bei manchen Themen, wie der Aufkantung, sieht die Firma Rensch nach wie vor die Verantwortung nicht bei sich.
Im weiteren Verlauf müssen wir sogar dazu übergehen die Mängelbeseitigungen per Einschreiben einzufordern und am Ende per Anwalt durchzusetzen. Das Ganze endet vor Gericht, weil die Firma Rensch der Meinung ist, dass das Einholen von anwaltlichem Rat einem Abbruch der noch ausstehenden Arbeiten von Seiten Rensch gleichkommt. Bei Gericht dürfen wir lernen, dass mündliche Absprachen nichts wert sind. Auch beim Schriftlichen muss man auf die genaue Wortwahl achten. Wir bekommen eine geringe Entschädigung zugesprochen, aber nicht das, was wir als „Fair oder Bauen mit Respekt“ empfinden.

Ein echter Knaller der Firma Rensch ist die sinngemäße Aussage: „Weil Sie einen Anwalt eingeschaltet haben, machen und zahlen wir jetzt gar nichts mehr.“
Man könnte meinen, wir wären in einem Kindergarten, nur dass hier keine Bauklötze, sondern Verantwortung auf dem Spiel steht.
Die Treppe
Ein weiteres bezeichnendes Beispiel was die Firma Rensch unter „Bauen mit Respekt“ versteht ist der Umgang mit den nötigen Nachbesserungen, wie beispielsweise der Treppe:
Bei der Abnahme des Hauses am 20.07.20 halten wir schriftlich fest, dass es bei der Treppe Nachbesserungsbedarf gibt. Wie wir im Nachgang feststellen dürfen, dauert es nach der Abnahme über 10 Tage bis die Mängel an den Subunternehmer kommuniziert werden (31.07.20). Diese bekommen vom GU dann eine Frist von 2 Wochen zur Beseitigung unter Androhung von Kosten. Auch hier nehmen wir einen extrem freundlichen Umgangston im Umgang mit den Subunternehmern wahr. Die Ausbesserung findet trotz allem erst am 09.11.20 (!) statt.
Rückblickende Betrachtung
Der Generalunternehmer glänzt in unseren Augen durch eine charmante Strategie: Bei ersten Problemen lautet die Devise „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.“ Wenn das nicht reicht, folgt Plan B – das Problem wird standhaft geleugnet. Und sollte tatsächlich mal ein Anwalt eingeschaltet werden, wird feierlich verkündet: „Ab jetzt machen wir aus Prinzip gar nichts mehr!“ Diese dynamische Vorgehensweise hat leider dazu geführt, dass diverse Nachbesserungen einfach unter den Tisch gefallen sind – von der defekten Sprechanlage bis zur problematischen Aufkantung.
Aber das ist noch nicht alles. Im Nachhinein stoßen wir auf Situationen, in denen wir uns im Vorfeld eine bessere Beratung oder zumindest ein freundliches „Übrigens“ gewünscht hätten.
Ein Highlight: Unser gesamtes Wasser – ja, auch das für die Gartenbewässerung – läuft durch die Enthärtungsanlage. Das bedeutet im Sommer nicht nur einen astronomische Salzverbrauch, sondern auch einen Druck, der eher an eine altmodische Gießkanne erinnert. Ein einfacher Abzweig der Wasserleitung vor der Enthärtungsanlage hätte hier auf lange Sicht vieles verbessern können. Eine kleine Änderung mit großer Wirkung – hätte man uns nur darauf hingewiesen. Wir haben das 2024 durch einen regionalen Sanitärinstallateur für etwa 1000,- Euro nachgeholt. Auch interessant zu wissen: Wasser für einen separaten Gartenanschluss ist deutlich günstiger, da hier keine Abwassergebühren aufgeschlagen werden.
Und dann gibt es da noch die Wärmepumpe. Während der Installation unserer Wallbox schaut uns der Elektriker stirnrunzelnd an: „Wo ist eigentlich euer zweiter Zähler?“ Gute Frage. Es gab schlicht nie die Option, einen zweiten Zähler für die Wärmepumpe einzuplanen.
Fazit
Unsere Erfahrungen mit der Firma Rensch können wir in einem Satz zusammenfassen: Fehler können passieren, aber entscheidend ist, wie man damit umgeht. Und genau hier zeigt sich aus unserer Perspektive die Schwachstelle des Unternehmens.
Trotz des selbstbewussten Slogans „Bauen mit Respekt“ haben wir diesen Respekt in unserer Zusammenarbeit oftmals vermisst. Eine gewisse Unflexibilität, die sich durch nahezu jeden Abschnitt des Bauprozesses zieht, passt überhaupt nicht zu einem Unternehmen, das auf angeblich jahrelange Erfahrung und Expertise baut. Fehler wurden entweder gar nicht oder erst nach erheblichem Nachdruck eingeräumt, und selbst dann war die Lösung für uns häufig alles andere als zufriedenstellend.
Ein Punkt, der uns besonders enttäuscht hat, ist der Umgang mit Mängeln. Statt konstruktiv auf unsere Hinweise einzugehen, wurden Probleme eher klein geredet, abgewälzt oder ganz ignoriert – vor allem nach der Übergabe des Hauses.
Besonders bitter ist es, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen sich selbst als verlässlichen Partner positioniert, der den Bauprozess für die Kunden möglichst angenehm gestalten will. Leider war unsere Realität eine andere: Von unzureichender Beratung über unvorhergesehene Kostensteigerungen bis hin zu einer schwammigen oder ignoranten Kommunikation – der Respekt gegenüber uns als Bauherren blieb an vielen Stellen auf der Strecke.
Statt eines
Rundum-sorglos-Pakets haben wir den Eindruck ein Rundum-Sorgen-Paket erhalten zu haben.
Was würden wir heute anders machen:
- Kein Generalunternehmen mehr! Vor allem nicht die Firma Rensch! Statt dessen: möglichst regionale Firmen mit nachhaltigen Lösungen, einzeln nach Gewerk beauftragen
- Von Anfang an mehr Präsenz auf dem Bau zeigen – mindestens alle 1 bis 2 Tage
- Von Anfang an einen baubegleitenden Sachverständigen beauftragen
- Zusätzlich zu den Baukosten extra Reserven für unerwartete Kosten bereithalten
- Strafzahlungen vereinbaren, wenn vereinbarte Termine nicht eingehalten werden
Wir hoffen, dass unser persönlicher Erfahrungsbericht Dir wertvolle Einblicke für Deine individuelle Entscheidungsfindung geben konnte und unsere Erlebnisse einen echten Mehrwert für Dich darstellen. Für Dein Bauvorhaben wünschen wir Dir viel Erfolg, starke Nerven und ein glückliches Händchen bei allen Entscheidungen!
Möge dein Fundament fest und deine Nerven stärker als jeder Beton sein!
